Kiko, dein Reiseführer
Kiko pflanzt Tomaten im Gemüsegarten von Menorca
Der Frühling kommt und es ist der Moment, einen Gemüsegarten anzulegen. Schon seit einiger Zeit habe ich Lust, Pflanzen anzubauen. Troglo und Dita meinen, es sei nicht so einfach, die Pflanzen müssten gepflegt und jeden Tag gegossen werden. Sie werden mir helfen.
Heute Morgen gehen wir los, um zu erfahren, wie Tomaten angebaut werden. Ich liebe Tomatensalat! Und ich möchte ihn mit Tomaten aus meinem eigenen Gemüsegarten zubereiten. Auβerdem möchte ich Auberginen, Zucchini, Paprika,... Troglo meint, ich sollte langsam anfangen. Ich sollte mit einem kleinen Stück Land beginnen und erstmal damit Erfahrung sammeln.
Wir sind an einem kleinen Haus auf dem Lande angekommen, wo viel Platz ist, um Gemüse anzubauen. Im Hof steht ein groβer Zitronenbaum. Er ist voller Zitronen, und Mateo und Rosa, die dort wohnen, haben einige davon geplückt, um Limonade zu bereiten. Wie lecker! Sie ist süβ und erfrischend.
In der Zwischenzeit erklären sie uns, dass jeder Samen zu seiner Zeit eingepflanzt werden muss, damit er das entsprechende Klima vorfindet, um wachsen zu können. Wir gehen zu dem Bereich, an dem die Erde sauber und frisch umgegraben ist. Wir säen Samen in die Furchen. Was für Samen sind das? Radieschen, Spinat und Karotten. Wir werden einen leckeren Salat bereiten können!
Dita sagt zu Mateo, dass sie lieber Blattsalate isst. Er erklärt uns, dass er bereits kleine Setzlinge bereitet hat. Blattsalate, genauso wie die Tomaten und die Auberginen, werden zunächst in kleinen Töpfen angepflanzt, und wenn die ersten Blätter sprieβen, werden sie in den Gemüsegarten umgesetzt.
Wir nehmen ein paar der Tomatensetzlinge und machen mit den Händen ein Loch in die Erde. Rosa hat uns ein paar Handschuhe gegeben, aber ich fasse die Erde lieber mit meinen Händen an. Ich bedecke die Wurzeln vorsichtig und klopfe die Erde fest. Dann giesse ich ein bisschen Wasser darüber.
Die Pflanzen sind Lebewesen und ernähren sich von Wasser und den Mineralien aus der Erde. Dita sagt, dass sie mit den Gemüsen, die sie anbaut, spricht. Sie zupft das Unkraut und singt mit leiser Stimme, damit das Gemüse schön wächst und gute Früchte trägt.
Tomas und Maria kommen aus der Schule aus Mahón nach Hause. Sie sind die Kinder von Mateo und Rosa. Sie haben einen kleinen Gemüsegarten, um den sie sich selber kümmern. Ihre Eltern haben ihnen gezeigt, wie die Erde vorbereitet werden muss. Maria mag lieber Blumen und Kräuter. Der Rosmarin duftet. Sie mag gerne Majoran. Sie streut ihn auf die Pizza, bevor sie sie in den Ofen schiebt. Das schmeckt dann köstlich.
Troglo spielt mit ein paar Marienkäfern, mit roten Flügeln und kleinen schwarzen Punkten drauf. Mateu erklärt ihm, dass es sich für den Gemüsegarten um sehr nützliche Tiere handelt. Wenn die Pflanzen von Parasiten befallen sind, wie zum Beispiel von der Blattlaus, dann fressen die Marienkäfer sie auf und helfen somit, dass Ökosystemn ohne den Gebrauch von Insektengiften und chemischen Produkten zu erhalten.
Ganz in der Nähe weiden Pferde, die sich uns neugierig nähern. Die Trockenmauern hindern sie daran, in unseren Gemüsegarten zu kommen. Sie würden alles auffressen! Ich streichele eins von ihnen. Sie sind sehr groβ und stark. Menorquinische Pferde, die darauf vorbereitet werden, bei den Dorffesten im Sommer mitzumachen.
Wenn die Tomaten, Zwiebeln und Paprika im Gemüsegarten reif sind, dann bereitet die Mutter ein typisches menorquinisches Gericht: Oliagu („Öl und Wasser“). Man tut etwas getoastetes Brot auf einen Teller und gieβt die Brühe mit den Gemüsen darüber, damit es schön aufweicht. Maria erzählt uns, dass sie gerne Feigen pflückt und Oliagu mit den Feigen isst. Das müssen wie unbedingt probieren! Ich sage es Troglo und Dita.
Schon seit einiger Zeit gibt Dita keinen Laut von sich. Was sieht sie? Erdbeeren! Hier sind ein paar Erdbeerpflanzen, die aus den Töpfen hängen. Sie sind noch ganz klein und grün. Es sind Frühlingserdbeeren. In Menorca ist das Wetter zur Zeit sehr gut. Erdbeeren mögen viel Licht und sie werden bestimmt schön rot und saftig.
Wir verabschieden uns schweren Herzens. Hier im Gemüsegarten, an der frischen Luft, Paprikasetzlinge pflanzend, Petersilie und Thymian zum Kochen pflückend, ist uns die Zeit wie im Fluge vergangen.
Auf dem Rückweg zum Club Kikoland erkläre ich Troglo und Dita meine Pläne. Auf dem Balkon meines Zimmers werde ich einen Topf mit Erdbeeren und einen anderen mit Tomaten bepflanzen. Troglo möchte diesen Sommer Melonen und Wassermelonen anbauen. Er liebt sie, und hätte sie so ganz nah bei sich zu Hause.
Dita muss über uns lachen, aber auch sie hat eine Idee. Am Eingang zu ihrem Haus wird sie Kräuter pflanzen, damit sie die immer zur Hand hat. Alles wird wunderbar nach Basilikum, Rosmarin und Minze duften.
Und du, welche Gemüse magst du gerne? Was ist dein Lieblingsobst? Auch du kannst einen kleinen Garten auf deinem Balkon anlegen, mit Blumen oder anderen Pflanzen, die du dann wachsen siehst. Und du kannst ihnen dann auch leise ein Lied vorsingen, so wie es Dita bei ihren Pflanzen tut.