Playas
Vulkangestein im Norden Menorcas? Komm mit Kiko zur Cala Pregonda
Cala Pregonda soll der schönste Strand von Menorca sein. Heute werde ich ihn kennenlernen. Ich habe einen Ausflug vorbereitet vom Strand von Binimel·là über den Camí de Cavalls (Pferdeweg) bis Pregonda, im Norden der Insel.
Das ist ein Abschnitt, der einfach zu laufen ist, aber es gibt dort fast keinen Schatten. Deshalb nehme ich in meinem Rucksack Wasser, Obst und eine Schirmmütze mit, um mich vor der Sonne zu schützen. Jedenfalls werde ich auch an vier wunderschönen Buchten vorbeikommen und Gelegenheit zum Baden haben.
Wo sind die Enten der Lagune?
Ich komme am Parkplatz von Binimel·là an, gleich neben dem Restaurant am Strand. Ich gehe den Weg weiter und sehe eine Lagune. Das ist der Sturzbach von S'Alairó. Er ist voll Wasser, aber ich sehe keine Enten. Einige Ausflügler sagen mir, dass sie erst später erscheinen und gar keine Angst vor den Menschen haben, sondern sich den Leuten, die vorbeikommen, nähern.
Ein bequemer Holzsteg führt bis zum Strand. So wird vermieden, dass die Dünen und das Feuchtgebiet des Sturzbachs betreten werden. Wir alle müssen bei der Erhaltung dieser Sand- und Vegetationszone mithelfen. Du weisst ja, dass Dünen sehr anfällig sind. Sie sind der Lebensraum von vielen Vögeln und anderen Tieren und von Pflanzen, die dabei helfen, den Sand zu festigen.
Warum muss man die Gatter immer schlieβen?
Der Weg zur Cala Pregonda ist gut gekennzeichnet. Einer der Ausflügler, denen ich mich angeschlossen habe, erinnert mich daran, die Gatter, an denen wir auf dem Weg vorbeikommen, immer wieder zu schlieβen.
- „Vielleicht ist dort Vieh. Kühe oder Schafe. Und wenn du das Tor offen lässt, können sie bis zum Strand laufen, und der Eigentümer ist dann gezwungen, sie wieder zurück auf ihre Weise zu führen,” erklärt mir einer von ihnen.
Ich schlieβe das Tor, durch das wir eben gegangen sind. Der ganze Weg ist mit Seilen gekennzeichnet:
- „Wir müssen die ausgewiesene Route gehen und dürfen nicht von ihr abkommen. Diese Zone ist ein Naturschutzgebiet. Schau mal, da ist der temporäre Teich von Calasmorts. Jetzt hat er kein Wasser und ist voller Blumen,” sagt einer, der Enrique heiβt.
Die Pferde stolzieren inmitten der Farbenpracht
Genau gegenüber des Teiches befindet sich eine wunderschöne Bucht, Calasmorts. Das Meer ist sauber und klar. Ich habe groβe Lust, einen Augenblick darin zu baden, doch da ziehen ein paar Pferde meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie kommen ganz langsam herangetrabt. Die Reiter nähern sich einer Tafel, auf der die Route zu sehen ist, und setzen dann ihren Weg gelassen und mit erhobenden Häuptern fort.
Sie sehen glücklich aus. Vor dem blauen Himmel, dem grünen Feld voll bunter Blumen und der rötlichen Erde, auf der sie traben, geben sie ein schönes Bild ab. Manchmal gehen sie bis zum Meer und hinein ins Wasser. Doch das können sie nur in den Wintermonaten tun, um die Besucher nicht zu stören.
Gibt es auf Menorca Vulkane?
Die Farbunterschiede der Felsen erregen meine Aufmerksamkeit. Einige sind dunkelrot und andere weiβlich. Wie kommt das? Ich spreche meine Frage laut aus, und Enrique antwortet mir unumgehend:
- „Hier gibt es Steine verschiedener geologischer Epochen. Die roten enthalten Eisenoxid und die helleren sind vulkanisches Gestein. Ja, sieh mich nicht so an. Auf Menorca gibt es keine Vulkane, aber diese Steine formten sich vor 300 Millionen von Jahren, während des Erdaltertums.”
Auf zum Schwimmen!
Wir gehen weiter. Ich merke, wie meine Strümpfe langsam die Farbe des Weges annehmen. Bald werde ich sie mir ausziehen, denn wir kommen an eine kleine Sandbucht, und ich möchte gerne etwas im Meer baden, um mich zu erfrischen.
Einige Felsen ragen aus dem Wasser heraus. Sie sind ganz nah und ich schwimme zu ihnen hin. Enrique erklärt mir, dass sie ein Teil der Punta de Pregondó sind, einer Gruppe von vulkanischen Felsen, auf denen ich viele Leute sehe, die Fotos von sich machen. Ein Kormoran kommt aus dem Wasser und guckt, doch ich beachte ihn nicht. Ich möchte zur Cala Pregonda. Man kann sie von hier aus sehen; sie ist ganz nah.
Der Leuchtturm am Horizont
Den Holzpfosten folgend, die den Camí de Cavalls kennzeichnen, bin ich einen kleinen Hügel hinaufgegangen. Von hier aus hat man einen unbeschreiblich tollen Blick. In der Ferne kann ich den Leuchtturm von Cavalleria sehen. Erinnert ihr euch, dass ich vor ein paar Monaten einen Ausflug dorthin unternommen habe? Ich sehe auch den Turm von Sanitja.
Jetzt geht es wieder hinunter und, da sind wir! Cala Pregonda liegt direkt zu meinen Füβen. Ich weiβ nicht, ob es der schönste Strand Menorcas ist, aber er ist einfach spektakulär. Der Sand ist leuchtend gold, das Meer glasklar, so dass der Sandboden deutlich zu sehen ist. Gegenüber, das Riff von Pregonda, ein Felsgruppe, die aus dem Wasser ragt.
Wusstest du, dass der bekannte britische Musiker Mike Olfield ein Foto von dieser Bucht für das Cover einer seiner Platten nutzte?
Ein Schwimmbad in den Felsen
In einem der Felsen befindet sich eine kleine Bucht. Ich traue mich nicht, dahin zu schwimmen, aber ich sehe ein paar junge Leute mit dem Kajak, die auf sie zu paddeln, um sich dort auszuruhen.
- „Ich habe gerade eben ein Seepferdchen gesehen; wenn du näher an den Felsen herankommst, kannst du Krebse und viele Fische sehen,“ ruft Enrique.
Also schwimme ich doch dahin. Das Wasser ist noch recht kühl, aber ich nehme trotzdem die Taucherbrille und den Schnorchel mit und bereite mich auf mein Unterwasserabenteuer vor. Heute ist das Meer ganz still, nicht eine Welle ist zu sehen. Es ist wie ein riesiges Schwimmbad.
Was ist ein Meeresschutzgebiet?
Während wir im Schatten der Felsen essen, erklärt mir Enrique, dass dies ein idealer Ort zum Schnorcheln ist.
- „Der ganze Bereich ist ein Meeresschutzgebiet. Man kann hier angeln, aber nur mit Einschränkung. Es gibt ein Team zur Bewachung, damit die Normen eingehalten werden. Wissenschaftler erforschen die Entwicklung des Lebens im Meer. Deswegen konntest du so viele Fische sehen, und der Meeresboden ist hier ganz sauber und klar”.
Uns folgt ein Segelboot
Der Weg zurück zu Binimel.là erlaubt mir, alles von der anderen Seite zu sehen. Die Farben der Erde und der Steine, die Dünen und die Buchten, die wir hinter uns zurücklassen. Von hier aus sehen wir ein Segelschiff, das uns vom Meer aus zu folgen scheint. Als wir an der Lagune ankommen und den Weg zum Parkplatz einschlagen, verschwindet das Segelschiff in Richtung Fornells.
Ich kehre müde aber glücklich, diesen nördlichen Teil Menorcas kennengelernt zu haben, zum Club Kikoland zurück. Warst du schon einmal dort? Ich habe Leute getroffen, die mit dem Fahrrad, zu Pferde, zu Fuβ und joggend unterwegs waren. Wie würdest du gerne den Weg machen? Wenn du losgehst, vergiss nicht deine Taucherbrille mitzunehmen, denn es lohnt sich. Bist für das Abenteuer in Cala Pregonda bereit?
GRUNDDATEN "Cala Pregonda":
Von Son Bou nach Binimel·là sind es 23,9 km. Wenn man in Es Mercadal ankommt, nimmt man den Camí de Tramuntana, der bis zu einer Kreuzung führt. Dort geht es nach links, und nach etwa 2 km sieht man auf der rechten Seite den Weg nach Binimel·là ausgeschildert.
Man kann auch anders fahren. Von Son Bou nach Es Mercadal und von dort aus die Landsraβe nach Fornells. Etwa 6 km vor Fornells sieht man einen groβen Kreisel, an dem es links zum Weg der Strände Tirant und Binimel·là geht. Es ist eine schmale Straβe, doch bald schon sieht man auf der rechten Seite die Ausschilderung nach Binimel·là. Es sind insgesamt 27 km von Son Bou.
In Binimel·là gibt es Parkmöglichkeiten an beiden Seiten des Straβe und einen Weg von etwa 200 Metern, der bis zum Strand führt.
Neben dem Parkplatz befindet sich ein Restaurant, das während der Saison geöffnet ist. Es ist das einzige in dieser Gegend.
Der Weg von diesem Strand zur Cala Pregonda ist 1,8 km, etwa eine halbe Stunde zu Fuβ.
Es gibt keinen Schatten. Daher sollte man eine Schirmmütze mitnehmen und sich eincremen, um sich vor der Sonne zu schützen.
Obwohl der Weg einfach ist, empfehlen wir, geeignetes Schuhwerk anzuziehen.
Auf dem Weg befinden sich einige Gatter; denk daran, sie immer zu schlieβen. Sie dienen zur Kontrolle des Viehs der umliegenden Gehöfte.
Der Weg ist mit Seilen gekennzeichnet, die man nicht überschreiten sollte. Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet von hohem ökologischen Wert. Wir alle müssen für seinen Erhalt beitragen.